Du kennst doch noch sicherlich den Videospiel-Klassiker „The Legend of Zelda“? Als Held erlebte man Abenteuer, sammelte Gold und Gegenstände und stellte sich im jeweiligen Level dem Dungeon-Boss. Die Belohnung sollte ein Stück des Triforce sein, welches sich zu einem großen Dreieck zusammensetzte.
Ich liebe Videogames, die haben mich mein ganzes Leben begleitet, haben aber natürlich auch sehr viel Zeit eingenommen. Zeit, die ich auch anders verbringen konnte. Ähnlich wie mit Zeldas Triforce verhält es sich auch im Triathlon: Nicht nur aus drei Sportarten bestehend müssen auch beim Triathlon verschiedene Teile zusammengeführt werden, um eben diesen erfolgreich absolvieren zu können.
Was dies für mich und meine bisherige Triathlon-Erfahrung bedeutet, welche drei Teile des Triforce es für mich gibt und was ich dir davon mitgeben möchte, kannst Du im Folgenden nachlesen.
Anfang 2014 erkannte ich, dass ich zum beruflichen Alltag noch einen anderen Ausgleich benötigte und so versuchte ich mit Jogginghosen, einem alten T-Shirt und Sneakern eine Runde zu Laufen. Es war hart, aber die Motivation blieb, die Strecken wurden länger, die Zeiten schneller, dann kam Triathlon dazu. Meinen ersten Sprint-Triathlon absolvierte ich 2015 in Rheinfelden. Wie beim Laufen wuchsen auch beim Triathlon die Herausforderungen und Strecken. Auch das Training veränderte sich und wurde etwas strukturierter.
Triforce 1: Training & Vorbereitung
Zwar habe ich keinen 100% ausgearbeiteten Trainingsplan, dennoch versuche ich mich an erprobten trainingswissenschaftlichen Maßgaben zu orientieren. Je länger die Distanz, desto aufwändiger das Training, desto mehr Zeit wird investiert – unumgänglich also, dass es neben Beruf nicht nur Ausgleich sein soll, sondern uns auch so effizient wie möglich vorbereiten soll.
Bei meiner Vorbereitung auf meinen ersten Marathon hat mir „Das große Laufbuch“ von Herbert Steffny geholfen (Südwest-Verlag). Anhand von Trainingsplänen wird man für seine gewünschte Zielzeit an das große Ziel herangeführt. Auch enthält das Buch gute Informationen zu Ernährung, Gymnastik und mentale Tipps, welche man auch im Alltag oder auf das Berufsleben umsetzen kann. Pläne für 10 KM- und Halbmarathon-Wettkämpfe sowie für Laufeinsteiger finden sich ebenfalls in Steffnys Buch. Natürlich geht das Triathlontraining über Lauftraining hinaus, aber viele Einheiten finden auch Einzug in meinen Trainingsplan.



Der Verlag Spomedis hat zahlreiche Bücher und Zeitschriften zum Thema Triathlon veröffentlicht. Das Buch „Meine perfekte Triathlonernährung“ von Caroline Cornfine enthält viele gute Empfehlungen und Rezepte, welche einfach und schnell zubereitet werden können. Hintergrundinfos, wieso welches Nahrungsmittel zu welchen Trainingseinheiten passt, welchen Nutzen einen die Nahrungsmittel bringen, sind ebenfalls sehr nützlich und verständlich aufbereitet. Auch sehr hilfreich ist der Abschnitt zur Wettkampf-Ernährung und wie man sich auch dadurch optimal vorbereiten kann. Als Alternative freut sich unser Haushalt über das Tri-Magazin und sehr viele Inspirationen zur Trainingsgestaltung und Übungen sind im Buch: „Triathlon – Trainingseinheiten für Berufstätige“ von Michael Krell enthalten. Hilfreich war dieses Buch für mich vor allem bei der Gestaltung meiner Schwimmeinheiten. Aufbau, Durchführung und Technikübungen habe ich hiernach ausgerichtet.


Das Training erübrigt sich nicht mit der physischen Entwicklung, auch mentale Vorbereitung und Regeneration sind weitere Bausteine, die ich in mein Training einbaue. Mental versuche ich mich, auf die Herausforderung einzustellen. Mach dir positive Gedanken, überlege, welche Gefühle Dich im Training motivieren, blende Negatives und Zweifel so gut es geht aus. Ich weiß, das ist nicht einfach und mir gelingt es selbst nicht immer, aber auch dies ist ein Prozess, der im Training Beachtung braucht.
Zum festen Training gehören auch Stabilitätsübungen, welche bequem zu Hause auf der Fitnessmatte, wahlweise mit kleinen Gewichten oder mit einem Thera-Band ausgeführt werden können. Tipp: Das Thera-Band habe ich auf Anfrage von einer Krankenversicherung kostenfrei zugeschickt bekommen.

Regeneration nach den Wettkämpfen und während harter Trainingsblöcke ist enorm wichtig. Nur durch Ruhe kann der Körper die Trainingsreize umsetzen und sich verbessern. Gerade auch das Tapering vor wichtigen Wettkämpfen solltest Du unbedingt einhalten – zwei Wochen vor einer Mitteldistanz oder einem Marathon kannst du auch nichts mehr hinzu trainieren.
Ich motiviere mich vor allem mit neuen Zielen – diese zu visualisieren bringt mich im Training weiter!
Triforce 2: Ziele & Motivation
Setz dir Ziele und rede auch mit Freunden und Familie darüber. So kannst Du auch über das laufende Training berichten und findest eventuell Trainingspartner oder Begleiter für einen Wettkampf. Nimm dir realistische Ziele vor – es bringt nichts, wenn Du dich durch zu große Herausforderungen demotivierst und dadurch den Spaß verlierst.
Bleibe realistisch! Von Null auf Marathon ist schwer und eine Triathlon-Langdistanz muss es auch nicht gleich sein.
Gerade Wettkämpfe haben mir geholfen, auf das gesetzte Ziel hinzuarbeiten und dies zu erreichen. So haben sich die einzelnen Puzzleteile zusammengefügt und der innere Schweinehund konnte ausgetrickst werden. In deiner Region gibt es sicherlich auch zahlreiche Angebote. Probier auch einfach aus, was dein Ding ist. Vielleicht ist es ein Crosslauf, ein knackiger Duathlon, ein Trail- oder spaßiger Firmenlauf. Eventuell kannst Du auch aktiv für deine Laufgruppe oder deine Firma eine Teilnahme organisieren. Gerade solche Teamevents sind für die Motivation sehr hilfreich. Warum ist das so? Weil in erster Linie immer der Spaßfaktor und das Gemeinschaftsgefühl stehen sollte. Bewahre dir das gut!






Die Freude am Triathlon-Sport sollte immer da sein, sonst funktioniert es nicht. Aber man sollte sich auch klar machen, dass man als Hobby-Sportler damit kein Geld verdient und ein Platz 423 kaum einen Unterschied macht zu 433.
In Bezug auf die nächste „Säule“ kann dir das Erreichen von Zielen ebenso Ansporn sein: Vielleicht möchtest Du dich mit neuen Laufschuhen, einem speziellen T-Shirt oder ähnlichem belohnen.
Triforce 3: Equipment & Helfer
Es gibt eine Vielzahl von kleinen nützlichen Helferlein, die dir bei deinem Training helfen und dich unterstützen können.
Dazu gehört beispielsweise eine Blackroll oder ein Massageball, der dir helfen kann zu regenerieren und die Muskeln zu lockern. Ich benutze den Massageball nach langen Trainingseinheiten sowie auch einfach zwischendurch beim Fernsehen. Nach langen Läufen nutze ich zudem das ProFreaX Kühlgel – ich kann über die nachgewiesene Wirksamkeit nichts sagen – mir tut es es einfach gut!

Zum Triathlonsport gehört eine Menge Equipment, so beispielsweise die ganzen Schwimm-Utensilien. Klar, beim Freiwasser-Schwimmen ist der Neoprenanzug und der Lebensretter „DuDuFish“ dabei. Aber auch Laufschuhe oder das Bike gehören natürlich dazu. Ich habe meinen Sprint-Triathlon mit einem Fitnessbike ohne Klickpedale absolviert. Später habe ich mir ein gebrauchtes Rennrad gekauft und dies mit einem Auflieger ausgestattet.
Nach meiner ersten Mitteldistanz, als sicher war, dass dies nicht meine letzte war, habe ich mich mit einem neuen Triathlonrad aus Koblenz belohnt 😃. Nach oben hin ist die Preisspanne hier natürlich offen – ich hätte locker dreimal so viel für ein Rad ausgeben können. Bedenke hier immer, dass es derjenige ist, der auf dem Rad sitzt, der die Geschwindigkeit vorgibt. Ich wäre mit Sebastian Kienles Rad auch nicht schneller. Sprich: Das Rad sollte zu deinen Möglichkeiten passen.






Dies sind die drei Teile meiner „Triforce“, die es mir möglich macht, die drei Sportarten Schwimmen, Radfahren und Laufen zu kombinieren und dies hoffentlich noch möglichst lange.
Finde auch Du deinen Weg!
Vielleicht hast Du ja etwas Respekt vor dem Wettkampf aus drei Disziplinen. Aber: Wenn ich das kann, dann kannst Du das auch! Langsam, aber sicher, mit viel Geduld, habe ich meine Ziele weiter ausgebaut und mich sukzessive darauf vorbereitet.
Auch sehr beeindruckend war kürzlich der Vortrag von Joey Kelly, der in „No Limits“ über seinen Weg als Extremsportler referiert hat. Unglaublich, in welchem Zustand Joey war, als er seinen ersten Triathlon untrainiert absolviert hat: Wie ein nasser Sack hing er an einer Boje und kam am Ende fast als letzter ins Ziel. Und wofür kennt man ihn heute? Nicht für diesen ersten Triathlon, sondern als Extremsportler, der Wüstenläufe, Märsche durch Deutschland oder die Expedition an den Südpol absolviert hat.
Du musst keine Wüstenläufe oder IRONMAN-Triathlons absolvieren – vielleicht schwirrt Dir im Kopf eine eigene Herausforderung umher, die Du angehen möchtest. Mach es! Bereite dich darauf vor und wachse an der Aufgabe! Du wirst sehen, es lohnt sich!
Der Artikel „May the Tri-Force be with you“ ist zuerst auf mweihrauch.de erschienen.
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