Schlag auf Schlag! Nach dem Kraichgau ging es ins schöne benachbarte Luxemburg, um mich dort einer weiteren Mitteldistanz zu stellen. Die Herausforderung war erneut:
1,9 km Swim
90 km Bike
21,1 km Run
Swim:
Ich tat mich von Beginn an schwer. Irgendwie war die Strecke etwas umgeplant worden und so ging es die ersten ca. 750 Meter gegen die Strömung. Das Schwimmen in der Mosel war gar nicht meins. Das Wasser war sehr trüb und man konnte seinen direkten Nachbarn gar nicht sehen. Nach der Wende-Boje war ich froh jemanden mit einem deutlichen Neopren-Anzug neben mir gefunden zu haben. Papa-Wal hatte eine gute Orientierung und so hin ich mich rechts dran. Wir zogen und kraulten mit der Strömung bis zur nächsten Boje. Jetzt nur noch ein Stück zurück zum Start, gegen die Strömung, aber auf, auf. Ich war froh, als ich das Wasser verlassen konnte.


Bike:
Die ersten ca. 38 km verliefen komplett flach. An ein paar Stellen waren die Baustellen und es herrschte auch Überholverbot. Ich fühlte mich gut und gab richtig Gas. Mit Rückwind raste ich mit ca. 36 km/h über die Piste nach Grevenmacher. Nach dem Wendepunkt ging es zurück – ich fühlte mich etwas nun etwas unwohl. Bitte nicht anhalten. War es das Mosel-Wasser, die Aufregung, die bisherige Ernährung? Einfach weiter fahren und ablenken. Ich konzentrierte mich auf den ersten Anstieg bei Stadtbredimus, es ging den Primerberg hinauf. Der Plan mit der Ablenkung funktionierte. Mit neuer Energie stürzte ich mich nach dem Anstieg in die erste Abfahrt. Danach hieß es wieder hochkurbeln. Puh, der erste, schwierige Teil war geschafft. Die Strecke lag mir ganz gut und so rollte ich durch die Mosel-Region. Durch die Rad-Ausfahrt vor ca. 6 Wochen wusste ich genau, was mich erwartete. So etwas finde ich immer ganz angenehm, dann wird man wenigstens nichts eiskalt erwischt.
Alles nach Plan, nur mit dem Gegenwind hatte ich zu kämpfen. An den Verpflegungsstelle füllte ich meine Flaschen und Tanks auf. Ich hatte aber bei weitem nicht so viel verbraucht als im Kraichgau. Mit ca. 20° C Grad war es doch sehr angenehm und der Trink-Bedarf nicht so hoch.
Stellenweise war die Strecke in einem schlechteren Zustand, aber es war abgesperrt und gut markiert und so rollte ich durch das schöne Luxemburg und noch kurz über französischen Boden. Von Schengen ging es zurück nach Remich. Einfach fabelhaft Rückenwind zu haben. Ich donnerte die letzten 10 km zurück, aber für die 90 km in unter 3 Stunden hatte es leider nicht ganz gereicht. Ich stieg ab und machte mich auf die Laufstrecke.
Run:
Jetzt noch der Halbmarathon. Irgendwie konnte ich mich darauf nicht motivieren. Ich sah Christina an der Strecke stehen. Das war kein gutes Zeichen, sie musste leider beim Schwimmen wegen Krämpfen und großer Schmerzen aufgeben. Das tat mir sehr leid. Ich hatte sie in der Vorbereitung unterstützt und sie hätte es auch geschafft, davon bin ich überzeugt.

Jetzt noch irgendwie die 4 Lauf-Runden überstehen. Mehr als eine 6er Pace ging leider nicht. Ich hätte mir den Halbmarathon in unter 2 Stunden gewünscht, aber heute wurde das nichts. Es ging mehrfach beim Zieleinlauf parallel vorbei. Ich sah die glücklichen Finsisher, das wollte ich auch erleben. Ich kämpfte mich von Verpflegung zu Verpflegung, von Runden-Band zu Runden-Band. Dann endlich – die letzte Runde. Jetzt einfach nur noch genießen.
Vor dem Dr. Fernand Kons Platz war reichlich Stimmung und ich bog in den Zielkanal ab. Was für ein Gefühl. Ups, I did it again 😉 Ich habe in zwei Wochen zwei Mitteldistanzen gefinished. Einfach verrückt und eine neue persönliche Bestzeit gab es überdrauf: 06:03:22 Std.
Diese Mitteldistanz kann ich einfach nur empfehlen!
Meine TRIorCry-Tour geht weiter, wir sehen uns 🙂







