Das erste mega Sommer-Wochenende hatte sich angekündigt, so ist das immer im Kraichgau! Um kurz vor 10 Uhr hab ich mich in das Abenteuer begeben und hatte schwer zu kämpfen!
Mit meiner bisher besten Schwimmzeit bin ich in die Wechselzone 1 gerannt um mich auf dem Rad in das Land der tausend Hügel zu wagen. Ich hatte richtig bock, merke aber direkt bei den ersten Anstiegen, dass mein Körper nicht so wollte. Schade, wir werden heute keine Freunde 🙁. Meine Oberschenkel zogen sich immer und wieder zu und es war ungewiss, wie der Tag enden wird. Ich machte mir wirklich ernsthaft Gedanken, das konnte ich jetzt wirklich überhaupt nicht gebrauchen! Ich beschloss mich richtig zu versorgen, trinken, trinken, trinken.
Mit ISO in den Adern machte ich mich durch’s Kraichgau. Auf der Abfahrt am Schindelberg hatte ich mich endlich warm gefahren. So brauste ich von Ortschaft zu Ortschaft, ging aber kein zu großes Risiko ein. Ich wusste, dass mich in Gochsheim der steile Anstieg von 13% erwartet. Ich hatte mich irgendwie dort hoch gekämpft. Es folgten weitere kleinere Anstiege und die Dämonen kehrten zurück. Der Kampf ging in die nächste Runde. Ich nahm etwas Druck raus, fuhr auf den Anstiegen fast immer auf dem letzten Blatt und wurde überholt. Die 90 KM sollten sich gut ziehen, nur noch die Hälfte! Es war interessant zu sehen, dass die Schiedsrichter mit einem Elektro-Motorrad unterwegs waren. So hingen die sich einfach lautlos dran, vor allem beim Anstieg, um dann den Abstandsverstoß mit einer Strafkarte zu quittieren. Bei mir gab es selbstverständlich nichts zu beanstanden, ich hatte ja am Berg eh fast immer verloren.
Auf den Abfahrten hatte ich versucht etwas rauszuholen und so konnte ich immer und immer wieder Mitstreiter überholen. Es ging die Schleife zurück noch Odenheim, endlich. Aber jetzt geht’s noch mal richtig ab. Tiefenbach das Monstrum, schon sehr oft gefahren, heute war es unendlich, die anschließende Abfahrt super, der kurze Anstieg Richtung Elsenz in Aero hoch gedrückt und dann der Anstieg und die fiese Steigung nach Eichelberg. Puh 😅, überstanden.
Jetzt endlich die Abfahrt zum Fuß des Eichelbergs, Kette rechts und voll Speed! Unten angekommen ging es den Berg rauf. Dort wurde es gewaltig zäh, dafür war die Abfahrt wunderschön, aber hoch 😆. An der zweiten Rampe kämpfte ich so richtig, die Zuschauer gaben mit den Tipp zu schalten, das hätte ich auch gern getan, es ging aber NICHT mehr – ich war bereits auf dem 28er Blatt (heute leider etwas öfters!). Ich drücke die letzte Meter hoch und auch noch die letzte Rampe, die nicht mehr so schlimm war. Geschafft. Schnell weg hier – es folgen lange Anfahrten und noch leichte Anstiege in Östringen. Beim Training bin ich dort mal gestürzt, daher war ich heute sehr vorsichtig. Danach ging es zurück auf der flachen Strecke nach Mingolsheim. Dort war die Markierung zum Bike-Abstieg. An den Schuhen die Schlaufen auf, raus und stehen . Ja! Puh, was ist denn da los?
Wechselzone 2 – Ich stieg ab und konnte wirklich gar nicht mehr gehen. Einem anderen Athleten ging es genauso, so eierten wir zur Rad-Abgabe. Und jetzt noch der Halbmarathon! Wunderbar. Ich konnte mich glücklicherweise frei laufen und mich aus den Klauen des Kraichgau’s befreien!
Ich lief über die Strecke und meine Laufzeiten wurden immer besser. Ein Befreiungsschlag. Die zweite Runde war gefühlt die beste! Auf der 3. (letzen) Runde wusste ich, dass das Ding in der Tasche sein wird. Dennoch volle Konzentration und durchziehen. Etwas später bog ich ab und rannte in den Zieleinlauf. Das war meine bisher beste Laufzeit beim IRONMAN 70.3 Kraichgau. Ich war mega glücklich und super stolz, dass mir heute die Wende gelungen ist und ich das Ding gerockt habe! Jetzt lasse ich die Bilder sprechen. Und: Auf der Radstrecke gab es auch Einhörner 😀🦄!










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